SAP-AutoStore-Integration bei Balluff: Automatisierte Lagerhaltung im 21. Jahrhundert.

Ungarn, USA und dann die Welt: Internationale Bühne für AutoStore-Systeme in SAP.

Immer dann, wenn Balluff ins Spiel kommt, ist alles etwas größer als der Standard. Am Serien-Produktionsstandort Veszprém (Ungarn) warten 1.000 der insgesamt knapp 4.000 Mitarbeiter auf die Inbetriebnahme des neuen AutoStore-Systems. Gleichzeitig ist der schnelle und effiziente Rollout der AutoStore-Integration im Distributionszentrum in Florence, Kentucky (USA) entscheidend für die gesamte Americas-Region. Mit der richtigen Vorbereitung und dem richtigen Mindset haben Balluff und status C diese Aufgabe in jeweils unter 30 Tagen pro Standort gemeistert – nicht zuletzt aufgrund der Leistungsfähigkeit des robusten AutoStore-AddOns status C store:IT.

Projekt

Branche

Sensor- und Automatisierungstechnik

Zeitraum

  • Go Live Ungarn: Januar 2023 – Juni 2023

  • Rollout USA: Februar 2024 – Oktober 2024

Erfolge

  • Zielgerichteter Go Live und Rollout an zwei internationalen Standorten resultierend in einer Effizienzsteigerung von bis zu 70 %

  • Integration von vier Ports pro AutoStore-System mit direkter Anbindung ans SAP Warehouse Management (SAP WM)

  • Individuelles Customizing für bspw. priorisierte Transportaufträge

  • Optimale Kommissionierungsstrategie für effiziente Distributionslogistik

Es kommt zusammen, was zusammengehört: Automatisierer meets Automatisierung.

Balluff ist ein führender Global Player im Bereich Sensor- und Automatisierungstechnik und steht seit vier Generationen für Qualität und Innovation. Mit über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 68 Ländern weltweit verfolgt das Unternehmen aus Neuhausen a.d.F. eine klare Vision: die stetige Optimierung ihrer Produktions- und Logistikprozesse. Dass ein Branchenführer in der Automatisierung auch mit automatisierter Lagertechnik arbeiten möchte, liegt auf der Hand. Ausgangspunkt für das Projekt war der Aufbau eines neuen Zentrallagers im ungarischen Veszprém, dem größten Serien-Produktionsstandort und der Entwicklungsbasis des Unternehmens.

Mit dem Ziel, die Lagerplatz- und Kommissionierkapazitäten zu steigern, sollte das Distributionszentrum für Nord-, Mittel- und Südamerika in Florence, Kentucky (USA), im Rollout folgen. So unterstütze status C dabei, einen für Balluff strategisch wichtigen Standort für die regionale Distribution in der Americas-Region bereit für die Lagerhaltung der Zukunft zu machen. Ambitioniert? Auf jeden Fall. Aber dank der direkten Anbindung der AutoStore-Lösung status C store:IT an das bereits integrierte SAP Warehouse Management war dies eine durchaus machbare Aufgabe.

Plug and Play und trotzdem 100 % anpassungsfähig: Customizing mit AutoStore

Der Startschuss für das Projekt fiel im Januar 2023 im ungarischen Werk in Veszprém. Hier sollte ein neues Zentrallager samt AutoStore-System mit einer Kapazität von 30.000 Boxen entstehen. Die Kernaufgabe bestand darin, das AutoStore-System mit drei Carousel-Ports und zwei Conveyor-Port nahtlos in das vorhandene SAP Warehouse Management (WM) zu integrieren. Dabei setzte status C auf die bewährte AutoStore-Integration status C store:IT, die eine direkte Verbindung zwischen SAP und dem AutoStore ermöglicht.

In intensiven Workshops wurde der bisherige Materialfluss analysiert und gemeinsam festgelegt, welche Customizing-Bedarfe im Zuge der AutoStore-Integration erfüllt werden mussten. Eine Besonderheit in Veszprém war die Handhabung von sogenanntem "Food Contact Material", also Waren, die wegen ihres direkten Kontakts zu Lebensmitteln ausschließlich an speziellen Ports kommissioniert werden durften. Außerdem sollten vordefinierte Kategorien im System widerspruchsfrei anzeigen, für welchen Bereich – also bspw. Vertrieb oder Produktion – gerade gepickt wird. Eine „Express"-Kategorie sollte zudem eine gewisse Priorisierung der Aufträge deutlich machen. All diese speziellen Anforderungen konnten über das Customizing abgebildet und umgesetzt werden. Auch Ungarisch als Systemsprache war schnell und einfach integriert.

Was sind Carousel-Ports und Conveyor-Ports in AutoStore?

Carousel Ports in AutoStore

Der Carousel-Port wurde für eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter entwickelt und stellt sicher, dass stets der nächste zu be- oder entladende Behälter bereitsteht. An dieser Arbeitsstation arbeiten drei rotierende Arme, die jeweils einen Behälter tragen. Zwei dieser Arme sind im hinteren Bereich des Ports platziert, um den Robotern das Ein- und Auslagern der Behälter zu ermöglichen. Der dritte Arm ist in der vorderen Position, sodass die Mitarbeitenden bequem auf die Waren im Behälter zugreifen können.

Der Carousel-Port bleibt die meistgenutzte und beliebteste Arbeitsstation. Sie basiert auf präzisen Nutzungsdaten, die das Arbeitsverhalten von Menschen minutengenau erfassen. Das aktuelle Modell, der Carousel-Port 4.0, verfügt über eine überarbeitete Sicherheitsabdeckung, die sich in alle Richtungen flexibel verschieben lässt. Darüber hinaus wurde eine neue Sicherheitsbox mit zusätzlichen Not-Aus-Funktionen integriert. Diese Verbesserungen steigern die Effizienz, Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit des Carousel-Ports und tragen gleichzeitig zur Senkung der Betriebskosten bei.

In Zahlen: Drei rotierende Arme für einen durchgehenden Produktfluss, 2,5 Sekunden für den Behälterwechsel zur Optimierung der Produktivität.

Conveyor-Ports in AutoStore

Der Conveyor-Port verwendet ein Transportsystem, um Behälter zum Bedienpersonal zu bringen. Für zahlreiche Kunden reicht der Conveyor-Port vollkommen aus, um Zugriff auf alle Behälter im Grid zu haben. Während ein Behälter dem Bedienpersonal bereitgestellt wird, wird der nächste Behälter von einem Lagerroboter oberhalb des Ports vorbereitet. Der Conveyor-Port stellt die Basisversion eines Arbeitsplatzes dar. Die Behälter werden auf das Transportsystem geladen und zu einer Öffnung außerhalb des Grids befördert. Schutzmechanismen und Sensoren gewährleisten einen sicheren Betrieb.

Der Conveyor-Port ist in schmalen oder breiten Varianten erhältlich und unterstützt sowohl die Quer- als auch die Längszuführung der Behälter. Er kann an jeder Seite des Grids installiert werden.

In Zahlen: 240 Behälter pro Stunde, 5 Sekunden Mindestzeit für den Austausch der Behälter.

Ein Überblick aller Vorteile der direkten AutoStore-Integration.
  • Zsuzsanna Deutsch

    Head of Logistics bei Balluff Veszprém

    „Die pragmatische und unbürokratische Herangehensweise von status C hat uns geholfen, die komplexen Herausforderungen am Standort schnell zu bewältigen. Wir konnten das AutoStore-System schnell in Betrieb nehmen und sind bis heute sehr zufrieden mit der Lösung.“

  • Hondo Santos

    Vice President Logistics bei Balluff

    „Die enge Zusammenarbeit mit status C, kombiniert mit ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit, hat den Erfolg unseres Projekts entscheidend geprägt. Die Kommunikation verlief stets offen und zielgerichtet.“

Aus Kentucky in zwei Kontinente: Moderne Lagerhaltung für effiziente Distributionslogistik.

Im Anschluss wurde das Projekt in den USA vorangetrieben, wo die Herausforderung vor allem in der Modernisierung der vorhandenen Hardware bestand. Durch Lessons Learned aus dem Projekt in Ungarn konnten viele Prozesse adaptiert und Workflows somit schmal gehalten werden. Florence im US-Bundesstaat Kentucky fungiert als Distributionszentrum für die Americas-Region und wurde aufgrund der massiven Durchlaufzahlen mit einem neuen AutoStore-System ausgestattet. Auch hier sorgte status C store:IT dafür, dass das SAP-System die Steuerung übernahm.

Besonders hervorzuheben ist die Einführung des Priorisierungssystems, welches die Transportaufträge nicht chronologisch nach Erstellungsdatum, sondern nach Abhol- bzw. Auslieferungstermin sortiert. Ein entscheidender Vorteil, da so gewährleistet werden kann, dass die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt im richtigen LKW landet. Identisch zum AutoStore-System in Veszprém wurden dank individuellem Customizing auch in Florence die jeweiligen Ports als Arbeitsplätze im SAP-System abgebildet. SAP-Benutzer können zu Arbeitsplätzen hinzugefügt werden und sich somit in der status C store:IT-App anmelden. Über diese Verknüpfung zwischen Benutzer, Arbeitsplatz und App wurde sichergestellt, dass jeder Benutzer nur die für ihn relevanten Apps und Aufträge zur Verfügung gestellt bekommt.

  • Matthäus Gnilka

    Beratung & Entwicklung Logistik SAP, status C AG

    „Besonders erwähnenswert ist für mich, dass wir die AutoStore-Integration trotz Zeitverschiebung und räumlicher Distanz bestmöglich vorbereiten konnten. Alle haben an einem Strang gezogen. So lief unser Einsatz in den USA maximal effizient.“

  • Dr. Dirk Pawlowski

    Beratung Logistik SAP, status C AG

    „Insbesondere aufgrund der Größe und Wichtigkeit des Standortes in Veszprém bin ich froh, auf eine erfolgreiche AutoStore-Integration zurückblicken zu können. Unsere Lösung erleichtert nicht nur die Kommissionierung, sondern damit auch das Leben der Mitarbeiter.“

Remote, hybrid, vor Ort: Eine Zusammenarbeit, die einfach funktioniert.

Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts ist nicht nur der technischen Expertise, sondern auch der engen Zusammenarbeit zwischen Balluff und status C zu verdanken. Was zunächst als Remote-Projekt begann, gipfelte schließlich in intensiven Vor-Ort-Konzeptworkshops und Reisen in die jeweiligen Werke nach Ungarn und in die USA. Dadurch, dass die Lagerhardware schon Wochen vor dem Go Live zur Verfügung stand, konnten die Integrationstests sowie Mitarbeiterschulungen direkt an den jeweiligen AutoStore-Systemen stattfinden und technische Hürden somit minimiert werden.

Diese Art der Kooperation zwischen Balluff und status C ist ein Paradebeispiel dafür, wie in kürzester Zeit und dank fokussierter Vorbereitung Großprojekte dieser Art zeit- und kosteneffizient umgesetzt werden können. Balluff blickt nach Abschluss beider Projekte auf eine übergreifende Effizienzsteigerung von 30% in Veszprém sowie eine Steigerung der Pickleistung von über 70 % in Florence, Kentucky zurück. Ein Ergebnis, auf das alle Beteiligten stolz sein können.

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