SAP WM Einführung & nachhaltige Lagerlift-Anbindung bei TR Electronic.

Retrofit meets Digitalisierung – die perfekte Symbiose aus Lagerlogistik und Produktion.

Platzmangel auf der einen und leere Lagerplätze auf der anderen Seite. Dazu händisches und fehlerhaftes FiFo, umständliche Buchungsvorgänge und ineffiziente Transportwege innerhalb des Werksgeländes. Wachstum funktioniert selten ohne Veränderungen – und Veränderungen erfordern Optimierungen. Vor allem dann, wenn mit Wachstum bauliche Anpassungen des Werksgeländes einher gehen. Gemeinsam mit TR Electronic zeigt status C erneut, wie eine effiziente SAP Warehouse Management (SAP WM) Einführung vonstatten geht und wie das Multi Order Picking der Zukunft aussehen kann.

Projekt

Branche

Elektronikfertigung

Zeitraum

April – Oktober 2023

Erfolge

  • Umzug von über 20.000 Artikeln ins SAP Warehouse Management (SAP WM)

  • Nachhaltige Integration von 30 Jahre alter Lagerhardware in die „neue Welt“

  • Zukunftsfähiges Customizing von zehn neuen Lagerliften von Kardex

  • Effiziente Produktionsversorgung durch smartes Multi Order Picking

Tradition trifft Technologie: SAP WM Einführung beim Lokalmatador.

TR Electronic ist ein traditionsreiches Unternehmen in der Elektronikfertigung mit Sitz in Trossingen, Baden-Württemberg. Gegründet von seinem noch heute aktiven Geschäftsführer hat sich das auf Dreh- und Linearpositionsgeber spezialisierte Unternehmen in den vergangenen 40 Jahren von einer kleinen Firma zu einer Fabrik mit rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mehreren Außenstandorten entwickelt.

Mit einem stetig wachsenden Produktportfolio wuchs auch das Teilespektrum – und damit die Notwendigkeit für ein Lagerverwaltungssystem, um weiterhin effizient bleiben und den Überblick behalten zu können. Hinzu kam außerdem das neuerrichtete Logistikzentrum am Standort, welches gebaut wurde, um den internen Nachschub in kleineren Abrufmengen für die Produktion sicherzustellen. Hierfür war insbesondere die Neuanschaffung von Lagerhardware und damit eine Anpassung bestehender Prozesse sowie Konzeption neuer Transportwege erforderlich. Die Einführung vom SAP WM sollte dabei helfen, die intralogistischen Prozesse hallenübergreifend abzubilden und zu digitalisieren.

Und wenn es um die Einführung von Lagerverwaltungssystemen und die Integration von Lagerliften sowie mobilen Scannern geht, sind die Lösungen aus dem status C Connected Warehouse nicht weit.

Alte Schätze, neue Tricks: 90er-Jahre Lagerlifte im digitalen Glanz.

Zunächst galt es, die zehn Kardex Shuttle Lifte im neueingeführten SAP WM abzubilden und nach Schnell- und Langsamdrehern zu strukturieren. Hierfür wurden die Neugeräte in drei Gruppen angeordnet und mit status C connect:IT ans SAP-System angebunden. Besonders praktisch ist die im Lift verbaute LED-Leiste, aus der hervorgeht, aus welchem Lagerplatz in welcher Menge ein- bzw. ausgelagert werden soll. Auch diese Leiste lässt sich nun Dank individuellem Customizing ansteuern und auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zuschneiden.

Besonders spannend wurde es, als es darum ging, über 30 Jahre alte Paternoster-Lifte im SAP WM abzubilden. Mithilfe von scannbaren Labels am jeweiligen Lagerplatz und den Einsatz von status C scan:IT konnten alle Schläfer-Bestände systemseitig abgebildet und selbst an diesen vermeintlich veralteten Geräten wie gewohnt ein- und ausgelagert werden. Für die anderen Paternoster-Lifte in der Produktionshalle hat status C gemeinsam mit TR Electronic eine individuelle Schnittstelle entwickelt, über die sich die jahrzehntealte Lagerhardware mithilfe der Liftintegration status C connect:IT ansteuern lässt. Eine nachhaltige und praxisnahe Lösung, wodurch Lagerhardware aus den 90er Jahren in die „neue Welt“ gehoben wurde. 

Auf unserem Blog erfahren Sie mehr zur Integration von Lagerliften in die SAP Systemlandschaft sowie der Zukunft des klassischen SAP Warehouse Managements (SAP WM) nach 2025.

Dr. Markus Ron Dietrich & Ralf Messner

Technischer Leiter & Leiter IT, TR Electronic

„Die Zusammenarbeit mit status C war eine herausragende Erfahrung. Ihre Expertise und Unterstützung, insbesondere bei der Schulung unserer IT-Abteilung und der Implementierung der neuen Systeme, waren entscheidend für unseren Projekterfolg. Die Fähigkeit von status C, sich nahtlos in unser Team zu integrieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, hat uns sehr beeindruckt und zum reibungslosen Go-Live beigetragen.“

Das Herzstück der Prozess-Optimierung: Multi Order Picking jenseits der Grenzen des SAP-Standards.

Ein smartes Multi Order Picking wurde sowohl für die Automatiklager als auch für die manuellen Hochregallager implementiert. Dies geschieht nun vorgangsbezogen und – so nicht im SAP Standard vorgesehen – immer passend zum Fertigungsauftragsvorgang. Der immense Vorteil dieses Customizings besteht darin, dass Materialkomponenten ab sofort nicht nur dem Auftrag, sondern auch dem physischen Ziel der Bereitstellung – also eines exakten Platzes bspw. in der Produktion – zugewiesen werden können.

Wie funktioniert das Multi Order Picking?

Der Prozess sieht also nun folgendermaßen aus:

  • Mitarbeiter wird mit Kommissionierwägen an die jeweiligen Liftgruppen geschickt.

  • Materialien werden auslagert.

  • Um Verzögerungen zu vermeiden, werden in jeder Halle separate Wägen gebildet und gebündelt, bevor sie in die Produktion durchgereicht werden.

  • Durch Abscannen des Wagens geht anschließend hervor, welche weiteren Teile aus den manuellen Lagern gepickt werden müssen.

  • Mithilfe der im SAP WM vorgegebenen, identischen Priorisierung der Auftrags-Bestandteile sowie des Einsatzes von Routenzügen kommen die Teile so immer zeitgleich am erforderten Produktionsplatz bzw. im Versand an.   

Durch diese Art des softwaregeführten Arbeitens entsteht ein nahtloser Übergang von der Lagerliftintegration status C connect:IT zur mobile Handheld Applikation status C scan:IT – automatisiert und ohne Zeitversatz. Gleichzeitig wird die Produktionsfläche effizienter genutzt, da nur das Material bereitgestellt wird, welches wirklich für die Produktion notwendig ist. Just-In-Time Lieferungen und eine Umstellung vom üblichen Push- auf ein modernes Pull-Prinzip verdeutlichen was passiert, wenn das status C Connected Warehouse sein volles Potenzial ausschöpft.

  • Kai Puhl

    Beratung & Vertrieb Logistik SAP, status C AG

    „Besonders hervorzuheben ist die interne IT-Abteilung, die mit einem unnachahmlichen Mindset und Tüftlergeist maßgeblich zum Erfolg des Projektes beigetragen hat. Die gemeinsame Arbeit fühlte sich wie eine Teamleistung und nicht wie eine klassische Dienstleister-Kunden-Beziehung an.“

  • Lars Gerstmann

    Entwicklung Logistik SAP, status C AG

    „Als mein erstes Großprojekt war die Arbeit mit TR Electronic eine aufregende Erfahrung. Die kollegiale Atmosphäre und das gemeinsame Lösen von Problemen haben mir gezeigt, wie wichtig Teamarbeit und Kommunikation sind.“

Es ist kein Logistikprojekt, sondern ein Menschenprojekt.

Eine der größten Herausforderungen der Migration war der Zeitplan, in dem der Umzug aller Artikelnummer vollzogen werden musste. Durch den Einsatz von Bar- und QR-Codes konnten alle Materialien zunächst systemisch erfasst und anschließend physisch von der einen Halle in die andere umgezogen werden. In diesem Zuge wurde ermittelt, welches die geeignete Lagerplatzgröße für das einzulagernde Material ist. Anschließend entstand dann der Einlagerungs-Transportauftrag. Das Besondere hierbei: Die Palettierungsdaten wurden im Materialstamm als Standardeinstellung hinterlegt, sodass sie bei jedem weiteren Wareneingang automatisch als Vorschlagswert angezeigt wurden.

So wurde automatisch definiert, welche der über 20.000 Artikelnummern künftig an welcher Stelle lagern sollte. Dabei half es, dass alle Stakeholder des Projektes ein gemeinsames Verständnis des notwenigen Weges hatten und permanent an einem Strang zogen. Nur so – und durch die regelmäßigen Lieferungen von bis zu 60 Pizzen pro Tag – war diese Aufgabe in Rekordzeit zu bewältigen.

Was folgte war eine intensive Betreuungs- und Schulungsphase, in der Mitarbeiter von status C in allen Bereichen des Werkes mit Rat und Tat zur Seite standen. Ralf Messner, IT-Leiter bei TR Electronic, stellte nicht nur das halbe IT-Team für Customizing-Unterstützung, sondern auch sein Büro als Go-Live-Kommandozentrale bereit. So konnte der Go-Live effizient realisiert werden.

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